Pirates of the Caribbean- Vignette. Very short. German
Norrington and Elizabeth, shortly after they meet at the Tavern...
BIS DASS DER TOD…
Tortuga. Der Hafen der verlorenen Seelen ist auch der Hafen der Zeichen und Wunder. Der ehemalige Commodore James Norrington vor seiner ehemaligen Braut Elizabeth Swann im Schlamm auf den Knien. Er hustet und würgt. Den letzten galligen Rest erbricht er direkt auf ihre Stiefel.
"Komm, lass gut sein," sagt sie sehr ruhig und sehr ernsthaft, und ihre Hand auf seiner Schulter rührt ihn so seltsam, dass er kurz auflacht.
Er findet nichts daran, dass sie ihn in diesem Zustand sieht; ihm mit dem viel zu weiten Jackenärmel den Speichel vom Kinn wischt. Das hier sind bloß zufällige Takte aus einem Lied, das nie sein wird, sagt er sich. In guten wie in schlechten Zeiten, Gesundheit wie Krankheit. Neunzehn Jahre Altersunterschied hätten ihren Tribut bestimmt eines Tages gefordert.
"Kannst du laufen?"
"Ja."
"Wir sollten hier weg."
Er rappelt sich hoch. Während sie zwischen wankenden, kreisenden Häuserzeilen nach einem Platz für die Nacht sucht, spielt sein Gleichgewicht ihm einen Streich nach dem anderen. Elizabeth braucht die erschreckend pragmatische Vorgabe nicht auszusprechen, er erkennt sie auch so. Möglichst viel Abstand zum Hafen, möglichst viel Abstand zum Wasser. Endlich, in einer Gasse mit weit ausladenden Obergeschossen lässt sie zu, dass er am nächstbesten Mauervorsprung zu Boden sinkt. Sie selber bleibt stehen, schaut zu den wenigen, erleuchteten Fenstern.
"Du tust doch nichts Dummes wenn ich dich kurz allein lasse, nein?"
Norrington schüttelt den Kopf, schließt die Augen.
"Elizabeth, wenn ich überhaupt irgendwen umbringen will, dann diesen Irren, nicht mich."
"Sicher?"
Früher, als er noch ausreichend dumm und stolz genug war, Partie um Partie nach den Regeln eines Pfarrkränzchens zu spielen, hätte er die Katze sicher gleich hier aus dem Sack gelassen, doch nun will er nur nicht mit ansehen, wie Elizabeth ihn zwischen den Häusern zurück lässt.
"Für mich sah das vorhin anders aus," ruft sie ihm noch zu. " Sag mir, wer soll da gewinnen? Ein einziger, sturzbetrunkener Commodore gegen eine ganze Taverne?"
Er würde gern darauf antworten, aber er spürt wie er sinkt, wie er driftet. Dann steht er plötzlich auf der Brücke der Pearl, gemeinsam mit einem Mann, dessen Gesicht er nur von Gemälden kennt. Cutler Beckets Perücke sitzt schief, aus der Stirn wächst ihm ein blutroter Seestern.
Irgendwas, irgendwer streicht ihm durchs Haar. Er schreckt hoch.
"Träum einfach weiter, James."
James Norrington tut genau das.
BIS DASS DER TOD…
Tortuga. Der Hafen der verlorenen Seelen ist auch der Hafen der Zeichen und Wunder. Der ehemalige Commodore James Norrington vor seiner ehemaligen Braut Elizabeth Swann im Schlamm auf den Knien. Er hustet und würgt. Den letzten galligen Rest erbricht er direkt auf ihre Stiefel.
"Komm, lass gut sein," sagt sie sehr ruhig und sehr ernsthaft, und ihre Hand auf seiner Schulter rührt ihn so seltsam, dass er kurz auflacht.
Er findet nichts daran, dass sie ihn in diesem Zustand sieht; ihm mit dem viel zu weiten Jackenärmel den Speichel vom Kinn wischt. Das hier sind bloß zufällige Takte aus einem Lied, das nie sein wird, sagt er sich. In guten wie in schlechten Zeiten, Gesundheit wie Krankheit. Neunzehn Jahre Altersunterschied hätten ihren Tribut bestimmt eines Tages gefordert.
"Kannst du laufen?"
"Ja."
"Wir sollten hier weg."
Er rappelt sich hoch. Während sie zwischen wankenden, kreisenden Häuserzeilen nach einem Platz für die Nacht sucht, spielt sein Gleichgewicht ihm einen Streich nach dem anderen. Elizabeth braucht die erschreckend pragmatische Vorgabe nicht auszusprechen, er erkennt sie auch so. Möglichst viel Abstand zum Hafen, möglichst viel Abstand zum Wasser. Endlich, in einer Gasse mit weit ausladenden Obergeschossen lässt sie zu, dass er am nächstbesten Mauervorsprung zu Boden sinkt. Sie selber bleibt stehen, schaut zu den wenigen, erleuchteten Fenstern.
"Du tust doch nichts Dummes wenn ich dich kurz allein lasse, nein?"
Norrington schüttelt den Kopf, schließt die Augen.
"Elizabeth, wenn ich überhaupt irgendwen umbringen will, dann diesen Irren, nicht mich."
"Sicher?"
Früher, als er noch ausreichend dumm und stolz genug war, Partie um Partie nach den Regeln eines Pfarrkränzchens zu spielen, hätte er die Katze sicher gleich hier aus dem Sack gelassen, doch nun will er nur nicht mit ansehen, wie Elizabeth ihn zwischen den Häusern zurück lässt.
"Für mich sah das vorhin anders aus," ruft sie ihm noch zu. " Sag mir, wer soll da gewinnen? Ein einziger, sturzbetrunkener Commodore gegen eine ganze Taverne?"
Er würde gern darauf antworten, aber er spürt wie er sinkt, wie er driftet. Dann steht er plötzlich auf der Brücke der Pearl, gemeinsam mit einem Mann, dessen Gesicht er nur von Gemälden kennt. Cutler Beckets Perücke sitzt schief, aus der Stirn wächst ihm ein blutroter Seestern.
Irgendwas, irgendwer streicht ihm durchs Haar. Er schreckt hoch.
"Träum einfach weiter, James."
James Norrington tut genau das.
